Professor Dr. Dr. Ekbert Hering,
Es scheint sich in Deutschland alles ums Klima zu drehen und Deutschland scheint der Retter des Weltklimas zu sein. Auch die „Fridays for future“-Bewegung wird hoch gelobt. Kaum einer wagt es, Tatsachen zu bedenken. Vorausschicken möchte ich, dass es klar ist, dass ein Klimawandel stattfindet und dass dies ein globales Problem ist. (…) Aber bei aller Aktivität gilt es folgende Tatsachen zu bedenken: Deutschland ist lediglich zu 2,16 Prozent am weltweiten CO2-Ausstoß beteiligt. Die größten Klimasünder sind: USA mit 29,2 Prozent (Steigerungrate von 1990 bis 2016: 1 Prozent), China 14,0 Prozent (Steigerungsrate 353 Prozent), Indien 7,1 Prozent (Steigerungsrate 287 Prozent). (…) Die hohen Steigerungsraten im asiatischen Bereich lassen darauf schließen, dass der CO2-Ausstoß in den nächsten Jahren nicht wesentlich eingeschränkt werden wird. Deutschland hat die europäischen Vorgaben von 20 Prozent Einsparung bis 2020 längst erfüllt (…). Alle europäischen Nationen, außer Deutschland, verbessern ihre CO2-Bilanz, indem sie Kernkraftwerke länger laufen lassen oder neue bauen. Zu den Kohlekraftwerken: Weltweit sind 3700 Kohlekraftwerke im Betrieb. Im asiatischen Raum werden in den nächsten Jahren weitere 600 gebaut, davon allein 300 in China. Der Filterstandard entspricht nicht dem in Deutschland. (…) Zum Regenwald: Der Amazonas-Regenwald wandelt jährlich etwa 2 Milliarden Tonnen CO2 in Sauerstoff um (etwa das 13-fache des CO2-Ausstoßes des gesamten Autoverkehrs in Deutschland). In Brasilien werden jeden Monat 739 Quadratkilometer Regenwald abgeholzt. (…) Statistisch gesehen ist es für das globale Weltklima völlig unbedeutend, was Deutschland unternimmt. Auch die Kohleverstromung wird weltweit weiter zunehmen. (…) Die Fakten sprechen dafür, dass die „Fridays for future“-Aktivisten sinnvollerweise vor den Botschaften der USA, Chinas, Indiens und Brasiliens demonstrieren sollten. Warum wird uns in Deutschland eingeredet, wir seien ein Land voller Klimasünder und wir könnten durch einen schnellen Kohleausstieg das Weltklima retten?